Bedeutung von Triggerpunkten bei Achillodynie und Plantarfasziitis

Chronische Achillodynie und therapierefraktäre Plantarfasziitis gehören zu den häufigsten Ursachen für lang anhaltende Schmerzen im Bereich der Ferse und Achillessehne. Diese Erkrankungen betreffen viele Menschen, insbesondere Sportler, aber auch Personen, die beruflich oder privat stark auf den Beinen sind. Die Schmerzen können den Alltag erheblich einschränken, weshalb eine effektive und ganzheitliche Therapie entscheidend ist.

In unserer orthopädischen Praxis legen wir großen Wert darauf, die Ursachen dieser Beschwerden umfassend zu analysieren. Dabei spielen Triggerpunkte in der Muskulatur, Fehlbelastungen und moderne Therapieansätze wie Neuraltherapie eine wichtige Rolle.

Was sind Triggerpunkte?

Triggerpunkte sind schmerzhafte, verhärtete Stellen in der Muskulatur, die oft durch Überlastung, Fehlhaltungen oder unzureichende Regeneration entstehen. Diese Punkte verursachen nicht nur lokale Beschwerden, sondern können über sogenannte „referred pain“-Mechanismen auch Schmerzen in entfernten Körperregionen auslösen.

Neben allgemeinen diffusen Schmerzen im Übertragungsbereich , haben die Triggerpunkte auch einen Einfluss auf lokale Sehnenansatzentzündungen.

Triggerpunkte in der Wadenmuskulatur (insbesondere im Musculus gastrocnemius und Musculus soleus) erhöhen bei der Achillodynie die Zugspannung auf die Achillessehne, was die Schmerzen verstärken kann.

Ähnlich verhält es sich bei der chronischen Plantarfasziitis. Hier finden sich die Triggerpunkte ausser in der hinteren Beinmuskulatur zudem in der Fußsohle.

Durch den dauerhaften Zug ist die Elastizität der Plantarfaszie beeinträchtigt und somit die Heilung der Sehnenentzündung gestört. Die lokale Behandlung mit Entlastung und Stoßwellentherapie erreicht nur vorübergehend eine Linderung der Beschwerden.

Dann kommt es wiederholt zu Schmerzen und Schwellung im Sinne einer chronischen Achillodynie und einer chronischen Plantarfasziitis.

Typische Triggerpunkte in der Wade bei Schmerzen in der Achillessehne und der Fußsohle

Was tun bei chronischer Plantarfasziitis und Achillodynie?

Bevor eine Therapie beginnen kann, ist eine umfassende Diagnostik erforderlich. Neben bekannten Maßnahmen wie MRT, empfiehlt Dr. Bunk die Belastungsaufnahme des betroffenene Fußes mittels Digitaler Volumentomografie (DVT) um eine anatomisch-strukturelle Ursache auszuschließen.

Wesentlich ist die körperliche und funktionelle Untersuchung bei der chronischen Sehnenentzündungen am Fuß. So zum Beispiel die Beurteilung des Ganges, der Fußstatik in Ruhe und in Bewegung sowie die allgemeine Körperhaltung.

Gerade bei chronsicher Plantarfasziitis und Achillodynie ist die funktionelle Untersuchung der Muskeln herausragend wichtig. Häufig berichten Betroffene zudem auf Nachfrage von chronischen Muskelbeschwerden.

In unserer Praxis setzen wir daher auf auf:

  1. Manuelle Triggerpunktuntersuchung: Identifikation schmerzhafter Punkte in der Muskulatur und Faszien.
  2. Funktionsanalyse: Analyse des Gangbildes, der Haltung und Belastungsverteilung.
  3. Bildgebung: Ultraschall, MRT zur Beurteilung der Achillessehne und Plantarfaszie. DVT zur Statik- und Gelenkbeurteilung.

Wie erfolgt die Behandlung der chronischen Achillodynie und der Plantarfasziitis?

Ganzheitliche Diagnostik und Therapie

Die erfolgreiche Behandlung von Achillodynie und Plantarfasziitis erfordert eine individuelle Analyse der zugrunde liegenden Ursachen. Neben Triggerpunkten und Störfeldern sind auch biomechanische Dysbalancen, Überlastung und fehlerhafte Bewegungsmuster zu berücksichtigen.

Ausgehend von den Befunden erfolgt auch in Abhängigkeit der bisherigen Therapie der chronischen Achillodynie oder der Plantarfasziitis ein individuellen Behandlungsplan.

Das ganzheitliche Konzept umfasst folgende Komponenten und therapeutische Ansätze:

  • Triggerpunktbehandlung
    • Manuelle Techniken oder Dry Needling zur Deaktivierung schmerzhafter Punkte.
    • Ziel: Linderung von Muskelverspannungen und Reduktion des Zuges auf die Achillessehne bzw. Plantarfaszie.
  • Physiotherapie
    • Verbesserung der Haltung, Muskelaufbau zur Vermeidung und Besserung von Fehlhaltungen
  • fokussierte und radiale Stoßwellentherapie:
    • Anregung der Durchblutung und Förderung der Heilung durch hochenergetische Schallwellen.
    • Muskeldetonisierung und Verbesserung der Muskeldurchblutung
  • Orthopädische Einlagen:
    • Anpassung von Einlagen / Hilsmitteln zur Entlastung von Fuß und Achillessehne.
  • Neuraltherapie:
    • Einsatz von Lokalanästhetika, um Triggerpunkte zu behandeln und die Selbstregulation des Körpers zu unterstützen.

wichtige Eigenbehandlungsmöglichkeiten sind:

  • Exzentrisches Training:
    • Spezielle Übungen zur Stärkung und Dehnung der Wadenmuskulatur und Achillessehne.
    • Hilft, die Belastbarkeit des Gewebes zu steigern.
  • Faszientherapie:
    • Behandlung der Faszien durch manuelle Techniken oder Faszienrollen.

Neuraltherapie als ergänzende Behandlungsoption eines ganzheitlichen Konzeptes

Was ist Neuraltherapie?

Die Neuraltherapie ist ein Verfahren der Regulationsmedizin, bei dem Lokalanästhetika wie Procain in bestimmte Triggerpunkte, schmerzhafte Areale oder sogenannte Störfelder injiziert werden. Ziel ist es, gestörte Regulationsmechanismen des Körpers zu normalisieren, Schmerzen zu lindern und die Selbstheilung anzuregen.

Die Injektionen wirken lokal schmerzlindernd und fördern die Durchblutung. Auf systemischer Ebene können sie das vegetative Nervensystem beeinflussen und den Heilprozess aktivieren.

Anwendung bei chronischer Achillodynie und Plantarfasziitis:

Durch die Injektionen in Triggerpunkte der Wadenmuskulatur oder empfindliche Bereiche der Plantarfaszie können Verspannungen gelöst und entzündliche Prozesse reduziert werden.

Zur Regulation gestörter Muskelgruppen dient die Segmenttherapie. Dabei werden im Versorgungsgebiet eines Nerven bestimmte Punkte infiltriert mit procain. Diese Punkte sind an entsprechenden Knochen (Osteom), Haut (Dermatom) und Muskel (Myotom).

Evidenzlage zur Neuraltherapie

Obwohl umfassende Studien speziell für Achillodynie und Plantarfasziitis noch begrenzt sind, berichten viele Patienten von einer deutlichen Schmerzlinderung nach wenigen Sitzungen.

Die Neuraltherapie wird besonders bei chronischen und therapierefraktären Verläufen empfohlen, da sie einen ganzheitlichen Ansatz bietet und individuell angepasst werden kann​

Warum ist eine kosequente Behandlung bei chronischer Plantarfasziitis und Achillodynie wichtig?

Chronische Achillodynie und Plantarfasziitis können ohne gezielte Therapie langfristig zu degenerativen Veränderungen führen. Dazu zählen:

  • Achillessehnenrupturen: Bei anhaltender Überlastung.
  • Fersenspornbildung: Eine mögliche Folge chronischer Plantarfasziitis.

Darüberhinaus besteht mit beiden Erkrankungen eine teils erhebliche Einschränkung der Lebenqualität. Normale Alltagstätigkeiten und das Ausüben von Sport ist oft nicht mehr möglich.

Durch die frühzeitige Kombination verschiedener Ansätze – einschließlich Neuraltherapie – lässt sich nicht nur die Schmerzintensität reduzieren und das Risiko chronischer Schäden minimieren., sondern vorallem auch die Funktion wiederherstellen und somit Lebensqualität wiederherstellen.

Chronische Achillodynie und Plantarfasziitis erfordern eine ganzheitliche Betrachtung und Therapie. In unserer Praxis setzen wir auf verschiedenste Ansätze, um die Beschwerden unserer Patienten effektiv und nachhaltig zu lindern. Wenn Sie unter anhaltenden Schmerzen bei chronischer Achillodynie oder Plantarfasziitis leiden, vereinbaren Sie einen Termin online oder nehmen Sie Kontakt auf. Dr. Bunk hilft Ihnen, wieder schmerzfrei und mobil zu werden!