Arthrose des Schultergelenks (Omarthrose)

Arthrose im Schultergelenk verursacht Belastungsschmerzen, Bewegungseinschränkungen und später auch Ruheschmerzen. Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie MRT. Die Behandlung umfasst Akupunktur, Physiotherapie, Injektionen und ggf. operative Maßnahmen wie eine Schulterprothese. Nicht jede Arthrose verursacht jedoch Beschwerden – eine genaue Abklärung durch einen Spezialisten ist entscheidend.

Wie entsteht eine Arthrose im Schultergelenk?

Die Schulter ist ein hochkomplexes Gelenksystem aus Muskeln, Sehnen und Knochen. Das Hauptgelenk, das sogenannte Humeroglenoidalgelenk, verbindet den Oberarm mit dem Schulterblatt. Zusätzlich gibt es das Schultereckgelenk (Akromioklavikulargelenk) zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt.

Als das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers ist die Schulter besonders anfällig für Verletzungen. Selbst kleinste, kaum bemerkbare Schäden können im Laufe der Zeit die Mechanik des Gelenks beeinträchtigen. Dies führt zu einer ungleichmäßigen Belastung der Knorpelstrukturen und kann letztlich zu einem Knorpelabrieb und somit zu einer Schulterarthrose führen.

Vorderer Blick auf die Schulter

Ursachen und Risikofaktoren der Schulterarthrose

Ein zurückliegender Oberarmbruch kann durch eine veränderte Gelenkstellung Arthrose begünstigen. Auch Verletzungen der Rotatorenmanschette können zu einer Fehlstellung des Oberarmkopfes führen, wodurch das Gelenk einseitig belastet wird. In diesen Fällen tritt die Arthrose meist nur an einer Schulter auf.

Es gibt jedoch auch Arthroseformen, die ohne erkennbare Verletzung entstehen. Meist sind dann beide Schultergelenke betroffen. Wie beim Knie kann eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen. Studien zeigen, dass etwa 4-7 % der über 60-Jährigen von einer Schulterarthrose betroffen sind.

Neben der Arthrose im Hauptgelenk gibt es auch die häufigere Arthrose im Schultereckgelenk (Akromioklavikulargelenkarthrose, ACG-Arthrose). Da Verletzungen dieses Gelenks bei Männern bis zu zehnmal häufiger vorkommen, tritt die ACG-Arthrose ebenfalls vermehrt bei Männern auf. Röntgenbilder zeigen, dass fast alle Männer über 50 Jahre Anzeichen dieser Arthroseform haben.

In den meisten Fällen ist die Schultereckgelenkarthrose jedoch schmerzfrei und meist ein Zufalssbefund beim Röntgen oder der MRT.

Wie macht sich eine Schulterarthrose bemerkbar?

Wie bei anderen Arthroseformen treten die ersten Beschwerden oft schleichend auf. Zunächst kommt es zu Belastungsschmerzen, später kann die Beweglichkeit eingeschränkt sein. In fortgeschrittenen Stadien sind oft auch Ruheschmerzen vorhanden.

Beim Schultereckgelenk tritt der Schmerz vor allem auf, wenn der betroffene Arm vor den Körper geführt wird. Eine generelle Bewegungseinschränkung ist dabei weniger typisch. Allerdings kann die Arthrose zu einer Schulterenge (Impingement-Syndrom) oder einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis subacromialis) führen, wodurch Bewegungen schmerzhaft werden.

Wie wird eine Schulterarthrose festgestellt?

Die Diagnostik beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) sind besonders wichtig, um die Rotatorenmanschette und knöcherne Strukturen zu beurteilen.

Ein erfahrener Schulterspezialist kann einschätzen, ob eine festgestellte Arthrose tatsächlich die Ursache der Beschwerden ist. Viele Menschen haben im Röntgenbild Arthrosezeichen, aber keinerlei Schmerzen. Häufig sind muskuläre Dysbalancen oder Funktionsstörungen der oberen Wirbelsäule für Schulterschmerzen verantwortlich und lassen sich gezielt behandeln.

Wie behandelt man eine Schulterarthrose?

Nach einer genauen Diagnose wird eine individuelle Therapie erstellt. Bei einer symptomatischen, also schmerzhaften Arthrose im Schulterhauptgelenk stehen verschiedene konservative Behandlungsoptionen zur Verfügung.

Zur Schmerzbehandlung eignen sich Injektionen mit Hyaluronsäure oder plättchemreichem Plasma (PRP) sehr gut. Insbesondere die Kombination von beidem hilft längerfristig gegen Schmerzen. In Aufnahmefällen ist auf die Behandlung mit Kortosin möglich, allerdings ist hierbei die gewebeschädigende Wirkung des Kortisons zu beachten.

Darüber hinaus empfehlen sich Therapien wie Akupunktur und Neuraltherapie um begleitende Muskelfunktiosstörungen zubehandeln. Da Schmerzen durch eine Arthrose in der Schulter oft zu Ausweichbewegungen führen und dadurch Blockierungen und Muskelstörungen auslösen, ist eine begleitende Physiotherapie ebenfalls Teil einer umfassenden Behandlung.

Wann ist eine Operation notwendig?

Falls die Arthrose im Schulterhauptgelenk trotz konservativer Therapie zu starken Einschränkungen führt, kann ein künstliches Schultergelenk (Totalendoprothese, TEP) notwendig werden.

Die Entscheidung ist stets individuell und bedarf einer ausführlichen Überlegung. Dr. Bunk berät Sie in diesem Fall umfänglich.

Die Arthrose im Schultereckgelenk wird meist im Rahmen eines Impingement-Syndroms operativ behandelt. Eine OP-Entscheidung sollte jedoch immer nach einer umfassenden Abklärung durch einen Spezialisten erfolgen.

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