Das Impingementsyndrom der Schulter

Wenn das Heben des Arms schmerzhaft oder nur eingeschränkt möglich ist, kann ein Impingementsyndrom der Schulter, auch Engpasssyndrom genannt, vorliegen. Die Ursachen für dieses Problem sind vielfältig, weshalb eine sorgfältige Diagnose durch einen Schulterspezialisten entscheidend ist, um die richtige Therapie einzuleiten.

Was ist das Impingementsyndrom der Schulter?

Das Impingement-Syndrom betrifft den Subakromialraum, also den Bereich zwischen Schulterdach (Akromion) und Oberarmkopf. In diesem Raum verlaufen wichtige Strukturen wie die Supraspinatussehne und ein schützender Schleimbeutel (Bursa subacromialis). Wird dieser Bereich zu eng, kann es zu einer schmerzhaften Einklemmung von Sehnen oder Schleimbeuteln kommen.

Durch den entstehenden Druck auf Muskeln, Sehnen und Nerven entstehen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Besonders häufig tritt das Impingementsyndrom bei Menschen ab dem 50. Lebensjahr auf. Typisch ist ein einschießender Schmerz beim seitlichen oder vorderen Anheben des Arms, der besonders stark in einem Winkel von 60 bis 120 Grad auftritt.

Schulter von vorne betrachtet ohne umgebende Muskulatur

Ursachen des Impingementsyndroms

Die Ursachen für das Impingementsyndrom sind unterschiedlich. In manchen Fällen liegt eine knöcherne Veränderung vor, etwa durch eine Akromioklavikulargelenkarthrose oder einen Knochensporn am Schulterdach, der in den Sehnengleitraum hineinragt und diesen verengt.

In anderen Fällen entsteht das Impingementsyndrom durch nicht-knöcherne Faktoren, wie eine Entzündung des Schleimbeutels oder Muskel- beziehungsweise Sehnenschäden, die den Gelenkspalt verkleinern und die Beweglichkeit einschränken.

Nicht immer ist die Schulter selbst die Ursache für die Beschwerden. Da sie in enger funktioneller Verbindung mit dem Schultergürtel, den Rippen und der Wirbelsäule steht, können auch Blockierungen oder Fehlhaltungen in diesen Bereichen Schmerzen in die Schulter projizieren.

Eine muskuläre Dysbalance, etwa durch eine Fehlhaltung, kann ebenfalls dazu führen, dass der Subakromialraum eingeengt wird und ein Impingement entsteht.

Symptome des Impingementsyndroms

Typischerweise treten die Schmerzen vor allem bei Bewegung auf. Besonders das seitliche Heben des Arms oder das Greifen über Kopf kann eine Einklemmung unter dem Schulterdach verursachen, was dann den typischen Schmerz auslöst.

In Ruhe sind die Beschwerden häufig weniger stark ausgeprägt. Viele Patienten berichten von einem sogenannten „schmerzhaften Bogen“ (painful arc), bei dem die Schmerzen ab einem bestimmten Winkel auftreten, aber oberhalb dieses Bereichs wieder nachlassen.

Je nach Ursache kann es auch zu Ruheschmerzen kommen, insbesondere wenn der Schleimbeutel entzündet oder geschwollen ist. Das Liegen auf der betroffenen Schulter kann dann besonders unangenehm sein.

Manche Patienten nehmen unbewusst eine Schonhaltung ein, um den Schmerz zu vermeiden, was jedoch langfristig zu weiteren Problemen führen kann. Durch mangelnde Bewegung wird die Muskulatur geschwächt, was die Stabilität des Schultergelenks zusätzlich beeinträchtigt.

Diagnostik und Behandlung des Impingementsyndroms

Um ein Impingementsyndrom sicher zu diagnostizieren, sollte die Schulter von einem Schulterspezialisten untersucht werden. Eine gründliche körperliche Untersuchung hilft dabei, die Ursache der Beschwerden zu identifizieren. Zusätzlich kann eine MRT-Untersuchung erforderlich sein, um tiefere strukturelle Veränderungen sichtbar zu machen und die bestmögliche Therapie festzulegen.

Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Ein funktionell bedingtes Impingement kann oft durch Akupunktur, Neuraltherapie und Chirotherapie verbessert werden.

Erweitert wird die funktionelle Therapie durch eine gezielte Physiotherapie.Dabei werden gezielt die stabilisierenden Muskeln der Schulter gestärkt, um den Druck auf die betroffenen Strukturen zu reduzieren.

Bei entzündlichen Begleiterscheinungen wie einer Schleimbeutelentzündung oder einer Sehnenentzündung stehen zudem regenerative Behandlungsansätze wie die Plättchenreiche Plasmatherapie (PRP) zu Verfügung.

In den meisten Fällen lässt sich ein Impingementsyndrom somit ohne Operation gut behandeln. Nur selten ist ein operativer Eingriff erforderlich, bei dem überschüssiger Knochen abgetragen wird, um den Sehnen und Muskeln wieder mehr Platz zu verschaffen.

Entscheidend ist eine frühzeitige und gezielte Behandlung, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit der Schulter langfristig zu erhalten.

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