Leistenschmerzen und Hüftschmerzen: Ursachen, Diagnose und Behandlung
Leistenschmerzen und Hüftschmerzen sind häufige medizinische Beschwerden, die Menschen jeden Alters betreffen können. Sie treten im Bereich zwischen dem Unterbauch und dem Oberschenkel auf und können sowohl akut als auch chronisch sein. Die Ursachen sind vielseitig und erfordern eine präzise Diagnostik, um die bestmögliche Behandlung einzuleiten. In unserer orthopädischen Praxis haben wir uns auf die Diagnostik und Behandlung von Schmerzen im Leisten- und Hüftbereich spezialisiert und bieten Ihnen umfassende und maßgeschneiderte Therapiemöglichkeiten an.
Unterschied zwischen Leiste und Hüfte
Die Leiste und die Hüfte sind zwei anatomisch und funktionell unterschiedliche Regionen. Beschwerden in beiden Bereichen können jedoch eng miteinander verbunden sein, weshalb die genaue Abgrenzung wichtig ist.
Die Leiste ist eine Übergangsregion zwischen Bauch und Oberschenkel, die entlang der Leistenfalte verläuft. Sie besteht vorwiegend aus Weichteilstrukturen wie Muskeln, Sehnen, Lymphknoten, Nerven und dem Leistenring, einer natürlichen Öffnung in der Bauchmuskulatur.
Die Hüfte hingegen ist eine komplexe Struktur, die Mobilität und Stabilität des Körpers ermöglicht. Das Hüftgelenk – eines der größten Kugelgelenke im menschlichen Körper – verbindet den Oberschenkelknochen (Femurkopf) mit der Hüftpfanne im Becken. Es ist von Knorpel überzogen, von einer Gelenkkapsel umschlossen und wird durch Bänder und Muskeln stabilisiert.
Die Beweglichkeit der Hüfte wird durch zahlreiche Muskeln gesteuert, darunter der Hüftbeuger (M. iliopsoas), die Gesäßmuskulatur (M. gluteus maximus und minimus) sowie die Adduktoren. Beschwerden in der Hüfte entstehen häufig durch Verschleiß, Entzündungen oder muskuläre Dysbalancen und können in die Leiste ausstrahlen.

Ursachen von Leistenschmerzen und Hüftschmerzen
Die Ursachen für Leistenschmerzen und Hüftschmerzen sind vielfältig und können sowohl die Hüfte als auch die Leistenregion direkt betreffen.
Häufige funktionelle Ursachen für Schmerzen in der Hüft- und Leistenregion sind zum Beispiel muskuläre Probleme. Überbeanspruchung oder Verletzungen von Muskeln wie dem Hüftbeuger oder den Adduktoren führen häufig zu Leistenschmerzen. Ein bekanntes Beispiel ist das schmerzhafte „Schnappen“ der Hüfte (Coxa saltans interna).
Besonders bei Sportlern treten durch Überlastung der Adduktoren Schmerzen in der Schambeinregion und an der Oberschenkelinnenseite auf Schambeinentzündung (Pubalgia).
Aber auch Entzündungen , z.B. Schleimbeutelentzündungen oder eine Bursitis können in die Leistenregion ausstrahlen.
Bei Leistenschmerzen muss aber auch immer an einen Bandscheibenvorfall der LWS gedacht werden. Der zweite Lendenwirbelnerv versorgt die Haut der Leistenregion und kann bei Reizung den Schmerz entsprechend in die Leiste übertragen.
Typische strukturelle Veränderungen des Hüftgelenkes , die Leistenschmerzen verursachen sind der Knorpelverschleiß des Hüftgelenkes (Hüftarthrose (Coxarthrose)), der Einriß der Hüftgelenklippe (Labrumriß) und das Hüftimpingement.
Eine Leistenhernie (Leistenbruch) verursacht ebenfalls Schmerzen in der leistenregion, ist jedoch ein Fall für den Bauchchirurgen.
Häufige Ursachen für Schmerzen in der Leistenregion:
- Muskuläre Probleme
- Muskelverletzungen
- Entzündungen (Bursitis, Hüftarthrtits)
- Hüftarthrose (Coxarthrose)
- Labrumriß
- Hüftimpingement
Diagnostik von Leistenschmerzen und Hüftschmerzen
Eine gründliche Diagnostik ist die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung. Besonders wichtig ist die manuelle Untersuchung durch einen spezialisierten Orthopäden, da viele Beschwerden allein durch Anamnese und körperliche Untersuchung erkannt werden können.
Je nach Verdacht und zur Unterscheidung bzw. Ausschluss der möglichen Ursachen können zusätzliche bildgebende Verfahren erforderlich sein. Hierzu ist das MRT , die Sonographie und das Röntgen hilfreich
Unsere Diagnostik bei Hüft- und Leistenschmerz:
- Anamnese
- Manuelle Untersuchung
- Sonographie
- MRT
- Röntgen
Konservative Therapie von Hüft- und Leistenschmerzen
Die Behandlung von Hüft- und Leistenschmerzen richtet sich streng nach der Ursache und dem individuellen Beschwerdebild. Daher ist vorherige ausführliche Diagnostik unabdingbar für eine erfolgreiche Behandlung.
In den meisten Fällen kann eine konservative Therapie langfristig Linderung verschaffen und chirurgische Eingriffe vermeiden.
Unsere konservativen Therapiemöglichkeiten:
- Neuraltherapie
- Akupunktur
- Dry Needling
- Chirotherapie
- Stoßwellenbehandlung
- Gelenkinfiltrationen (Hyaluron, Eigenserum)
- Physiotherapie
Wann ist eine Operation notwendig?
In einigen Fällen ist eine Operation erforderlich, wenn konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung bringen. Typisch hierbei ist die schwere Hüftarthrose. Wenn trotz umfangreicher Therapie weiter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bestehen, kann ein künstlicher Gelenkersatz notwendig sein.
Ebenso ist die operative Therapie zu erwägen, wenn andere strukturelle Veränderungen wie eine Labrumriß oder eine deutliches Hüftgelenimpingement bestehen.
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