Kniegelenkarthrose (Gonarthrose)
Kniegelenkschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in der orthopädischen Praxis. Eine der Hauptursachen im fortgeschrittenen Alter ist die Gonarthrose – ein fortschreitender Gelenkverschleiß im Knie. Doch auch jüngere Menschen können, beispielsweise nach Verletzungen, von Kniearthrose betroffen sein. Die Behandlung erfolgt nach der individuellen Beschwerden und umfasst in erster Linie eine Konservative Therapie.
Was ist eine Arthrose im Kniegelenk?
Gonarthrose bezeichnet den fortschreitenden Abrieb des Gelenkknorpels, der für die reibungslose Bewegung zwischen den Knochen sorgt. Ist der Knorpel weitgehend abgenutzt, reiben Ober- und Unterschenkelknochen direkt aufeinander, was Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht.
Die primäre Kniearthrose entwickelt sich meist altersbedingt und ist oft genetisch bedingt. Risikofaktoren wie Übergewicht oder langjährige kniebelastende Tätigkeiten (z. B. Fliesenleger) können den Knorpelabbau beschleunigen.
Die sekundäre Arthrose entsteht als Spätfolge von Verletzungen, etwa nach einem Knochenbruch oder einer Kreuzbandruptur. Selbst geringe Fehlstellungen nach einem Trauma können eine ungleichmäßige Belastung und damit vorzeitigen Knorpelverschleiß begünstigen.

Wie häufig ist die Arthrose im Knie?
Die Arthrose ist weltweit die häufigste Gelenkerkrankung des erwachsenen Menschen. Je älter man wird, desto wahrscheinlicher ist es, an einer Arthrose zu erkranken. Im Röntgen zeigen ca. 1/3 aller erwachsenen Menschen Zeichen eine Arthrose. Allerdings sind die meisten Menschen hierdurch nicht beeinträchtigt. Nur bei einem kleinen Anteil entwickeln sich Schmerzen durch die Arthrose. Das Knie ist dabei das Gelenk, wobei sich die Arthrose am meisten bemerkbar macht.
So haben nur circa 15 % der Menschen mit Arthrose im Röntgen auch entsprechende Schmerzen, die durch die Arthrose bedingt sind.
Schließlich haben etwa 10 Prozent der Erwachsenen eine relevante, weil schmerzhafte Arthrose im Knie.
Hier ist eine entsprechende Therapie indiziert, um eine Operation zu vermeiden bzw. so lange wie möglich zu verzögern.
Wie sind die Symptome bei Arthrose im Knie?
Anfangs treten Schmerzen nach Belastung auf. Mit Fortschreiten der Arthrose können Schmerzen während des Sports oder sogar beim einfachen Gehen auftreten. Ein typisches Zeichen ist der „Anlaufschmerz“ – Schmerzen bei den ersten Schritten nach Ruhephasen, die zunächst nachlassen, aber bei weiterer Belastung zurückkehren.
In fortgeschrittenen Stadien können Ruheschmerzen (auch Nachts), Schwellungen, Rötungen und Gelenkergüsse auftreten, was auf eine aktivierte Arthrose hinweist.
Aber auch viele funktionelle Störungen der Gelenke, Sehnen und Muskeln an den Beinen können eine Arthrose vortäuschen. Selbst ein Bandscheibenvorfall oder eine Hüftarthrose können Schmerzen in den Knien verursachen. Eine umfassende Untersuchung ist daher erforderlich, um die zielgerechte und bedarfsgenaue Therapie zu wählen.
Untersuchungen bei Verdacht auf Arthrose im Knie
Eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung sind essenziell. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, DVT (digitale Volumentomografie), MRT und Ultraschall unterstützen die Diagnosestellung und helfen, das Ausmaß des Knorpelschadens zu beurteilen.
Ausgesprochen wichtig für den Erfolg der Therapie ist die Ursache der Schmerzen zu erkennen.
Oft findet sich auch eine Kombination aus Gelenkschmerz (Arthrose) und Störungen der umgebenden Muskulatur. Daher ist dann unter Umständen auch eine komplexe Therapie mit verschiedenen Verfahren erforderlich.
Therapie bei Arthrose im Knie
Vor jeder Behandlung muss unbedingt die erkrankte oder gestörte Struktur erkannt werden. Ist dies nicht der Fall, kann die Therapie nicht erfolgreich sein. So wie das Knie eines jeden Menschen im Detail einzigartig ist, bedarf es auch einer individuellen und angepassten Therapie.
Injektionen von Hyaluronsäure kann die Gleitfähigkeit des Gelenks verbessern. Gegen die Entzündung im Gelenk hilft plättchenreiches Plasma (PRP) und Procain. Kortison wird aufgrund seiner knorpelschädigenden Wirkung nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Zusätzlich steht die Strahlentherapie zu Verfügung.
Akupunktur und Neuraltherapie können Schmerzen lindern und die Funktion des Gelenks unterstützen.
Wann muss das Kniegelenk operiert werden?
Wenn die konservative Behandlung erfolglos ist, bleibt letztlich bei Arthrose operativ nur die Implantation eines künstlichen Kniegelenkes (Knie-TEP). Ob eine Prothese des Kniegelenkes erforderlich ist, darüber berät Dr. Bunk Sie ausführlich.
Eine Physiotherapie hilft zur Kräftigung der umliegenden Muskulatur zur Stabilisierung des Gelenks und Verbesserung der Beweglichkeit.
Darüber hinaus ist eine regelmäßigen sportlichen Aktivität entscheidend zur langfristigen Entwicklung des Kniegelenks und der gelenkführenden Strukturen.
In Abhängigkeit von der Knorpelsituation im Kniegelenk und begleitenden Funktionsstörungen sollte stets eine individuelle Therapie erfolgen. Angepasst an das Leistungsbedürfnis unserer Patienten.
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