Kalkschulter (Tendinosis calcarea)

Die Kalkschulter ist eine schmerzhafte Erkrankung, meist in der Supraspinatussehne. Schmerzhafte Bewegungseinschränkungen, insbesondere beim Heben des Arms, oder Entzündungen können die Folge sein. Zur Diagnose werden klinische Untersuchungen sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen und MRT eingesetzt. Die Therapie reicht von Stoßwellentherapie, Injektionsbehandlungen und Physiotherapie bis hin zu einer selten erforderlichen minimalinvasiven Operation.

Was ist eine Kalkschulter?

Die Kalkschulter beschreibt ein Phänomen, das etwa 10 % der Bevölkerung betrifft und insbesondere Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren betrifft. Dabei kommt es zu einer Ansammlung von Kalziumsalzen, meist in der Supraspinatussehne der Rotatorenmanschette.

Obwohl die genauen Ursachen bislang nicht abschließend geklärt sind, verläuft die Verkalkung typischerweise in verschiedenen Phasen, von der Präkalzifikation über die Formationsphase bis zur Resorptionsphase.

Häufig wird im mittleren Lebensalter bei plötzlich auftretenden Schulterschmerzen – ohne dass ein Unfall vorausgegangen ist – eine Kalkschulter diagnostiziert, wobei bei einigen Menschen radiologisch Verkalkungen erkennbar sind, ohne dass Beschwerden auftreten.

Weshalb kommt es manchmal zu Schmerzen?

In vielen Fällen bleibt ein Kalkdepot zunächst symptomfrei, kann jedoch auch zu heftigen Schmerzattacken und Bewegungseinschränkungen führen. Da das Kalkmaterial nicht gut komprimierbar ist, kann es zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach als mechanisches Hindernis wirken.

Dies führt vor allem bei Bewegungen auf Schulterniveau zu Schmerzen, während in Ruhe oft kaum Beschwerden auftreten – allerdings kann das Liegen auf der betroffenen Seite sehr unangenehm sein.

Zudem können sich einzelne Kalkpartikel ablösen und in den angrenzenden Schleimbeutel übertreten, was dort eine entzündliche Reaktion hervorruft und teils starke Ruheschmerzen verursacht.

Diagnostik bei einer Kalkschulter

Bei jeglichen Beschwerden im Schulterbereich ist eine gründliche klinische Untersuchung der erste Schritt. Ergänzend kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT und Röntgenuntersuchungen zum Einsatz, die wesentlich zur Diagnosestellung beitragen.

Röntgenaufnahmen ermöglichen eine präzise Bestimmung der Größe und Position des Kalkdeposits sowie die Erfassung möglicher knöcherner Veränderungen. Die Sonographie bietet eine gute Möglichkeit, Verkalkungen darzustellen – insbesondere vor einer geplanten operativen Entfernung – und das MRT liefert detaillierte Informationen über intraossäre Veränderungen, den Knorpelzustand sowie Verletzungen im Weichteilmantel der Rotatorenmanschette.

Zur Behandlungsplanung, insbesondere bei der Planung einer Operation ist ein MRT daher unerlässlich, um Begleitpathologien nicht zu übersehen.

Da aber viele Kalkdepots in der Schulter auch ohne Schmerzen bestehen, ist eine exakte körperliche Untersuchung wesentlich. In Falle von funktionellen Störungen wie Blockierungen und Muskelstörungen (Triggerpunkte) muss die Behandlung auch die Beseitigung dieser Problme erfolgen. Sonst können die Beschwerden auch weiterhin bestehen.

Eine umfassende Funktionsdiagnostik bei jeder Art von Schulterschmerzen ist essentiell für eine erfolgreiche Therapie.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Die Wahl der Therapie richtet sich danach, ob das Kalkdepot tatsächlich die Beschwerden verursacht oder lediglich ein zusätzlicher Befund ist. Bei einer symptomatischen Kalkschulter, die zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führt, steht zunächst die Ursachenklärung im Mittelpunkt – ob es sich um ein mechanisches Problem oder ein entzündliches Geschehen handelt.

Die fokussierte Stoßwellentherapie hat sich hier als effektiver Ansatz erwiesen, um das Kalkdepot aufzulösen. Ergänzend können Injektionsbehandlungen mit PRP (ACP®), Procain oder auch Kortikoiden helfen, den Entzündungsprozess zu reduzieren.

ZUr behandlung von funktionellen Problemen wendet Dr. Bunk Verfahren wie Akupunktur und Neuraltherapie an. Eine begleitende oder anschließende Physiotherapie bei muskulären Dysbalancen und Fehlhaltungen ist oft entscheidend für eine dauerhafte Verbesserung.

Muss ich operiert werden?

Ein operativer Eingriff ist in der Regel nur dann erforderlich, wenn das Kalkdepot sehr groß ist und sich trotz konservativer Maßnahmen nicht ausreichend verkleinern lässt – sodass es weiterhin als Fremdkörper die Bewegung im Schultergelenk einschränkt. In solchen Fällen erfolgt die Entfernung meist minimalinvasiv per Arthroskopie.

Wichtig: Jede Therapie ist dabei stets individuell auf die Patientin bzw. den Patienten abzustimmen.

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