Extrakorporale Magnetotransduktionstherapie (EMTT) – Magnetfeldtherapie

Ein pulsierendes Magnetfeld ist eine hochenergetische Induktionstherapie, die zur Behandlung einer Vielzahl von muskuloskelettalen Beschwerden eingesetzt werden kann. Diese Therapie nutzt pulsierende elektromagnetische Felder, um biologische Prozesse im Körper zu beeinflussen. Heilungsprozesse werden beschleunigt und Entzündungsprozesse reduziert. Somit können Entzündungen verkürzt, chronische Schmerzen gelindert und Osteoporose behandelt werden.

Wie ist die Wirkungsweise der Extrakorporalen Magnetotransduktionstherapie (EMTT)?

Trotz intensiver Forschung in den vergangenen Jahren bleibt die zugrundeliegende Wirkungsweise der Therapie unklar. Flatscher et al. argumentieren in einem umfangreichen Review der aktuellen Forschung, dass die Heterogenität der in den Studien verwendeten Parameter eine abschließende Klärung behindert.

Dennoch berichten mehrere wissenschaftliche Arbeiten konsistent über positive Effekte dieser Therapie, insbesondere im Bereich der Orthopädie/Unfallchirurgie und bei Störungen der Knochenheilung (Flatscher J. et al., Int J Mol Sci., 2023).

Es ist wissenschaftlich belegt, dass diese Therapie eine positive Wirkung auf verschiedene Funktionen menschlicher Körperzellen hat. Insbesondere beeinflusst sie die Zellproliferation (Zellteilung), die eine entscheidende Rolle bei der Heilung im menschlichen Körper spielt (Mansourian M. et al., Biomed Res Int, 2021).

Aufgrund dieser Erkenntnisse liegt die Anwendung bei Wundheilungsstörungen, ausbleibender Knochenheilung (Pseudarthrose) oder neuropathischen Schmerzen nahe.

Wofür ist die Extrakorporale Magnetotransduktionstherapie (EMTT) geeignet?

Pulsierende elektromagnetische Felder (PEMF) werden bei verschiedenen medizinischen Problemen als therapeutische Option eingesetzt. Hier sind einige häufige Indikationen für die Anwendung von EMTT:

  • Chronische Schmerzen & Arthrose
  • Wundheilungsprobleme
  • Frische Frakturen
  • Therapie der Pseudarthrose
  • Neuropathische Schmerzen

Andere Untersuchunge zeigen positive bei Sportverletzungen wie Zerrungen, Verstauchungen und Muskelfaserrissen

Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen zur EMTT?

Eine Zusammenfassung der sicheren Indikationen erfolgte bereits 2022 durch den Befufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Eine Metaanalyse von Wu et al. (2018) hinsichtlich der Arthrose im Knie (Gonarthrose) ergab signifikante Vorteile für PEMF bei Schmerzen und Funktion im Vergleich zu Placebo. Yang et al. (2019) zeigten, dass PEMF signifikante Vorteile bei der Schmerzreduktion, Steifigkeit und Funktion bei Gonarthrose bietet.

Vigano et al. (2021) berichteten, dass PEMF bei Gonarthrose signifikant stärker die Schmerzstärke reduzierte als andere Therapien. Tong et al. (2022) fanden auch signifikante Verbesserungen bei Schmerzen, Steifigkeit und Funktion durch PEMF.

Schematische Darstellung der Extrakorporale Magnetotransduktionstherapie (EMTT) Anwendung bei mukulären Schmerzen. Die Magnetfeldspule wird dabei direkt über der schmerzenden Stelle positioniert.

In einer Metaanalyse von Sun et al. (2022) zu chronischen Rückenschmerz (Lumbago) wurden 14 Studien zu verschiedenen Therapien untersucht. Dabei wurden Placebotherapie, allgemeine Pflege ohne Behandlung, Physikalische Therapie mit und ohne PEMF sowie Analgetika mit oder ohne PEMF als Kontrollgruppen verwendet.

Die Magnetfeldtherapie zeigte Vorteile bei der Schmerzlinderung im Vergleich zu anderen Therapien, insbesondere bei chronischem Schmerz und zeigte auch signifikante Vorteile gegenüber Placebo.

In Bezug auf Osteoporose (Lang et al. (2022)) zeigten sich signifikante positive Effekte bei der Knochendichte und der Schmerzlinderung durch eine kombinierte Therapie aus Standardmedikation und PEMF im Vergleich zur alleinigen Standardmedikation. Im direkten Vergleich mit anderen Therapieverfahren war die Wirksamkeit von PEMF nicht signifikant schlechter als die meisten anderen Methoden, mit Ausnahme von Alendronat.

Wie oft sollte die Extrakorporale Magnetotransduktionstherapie (EMTT) – Magnetfeldtherapie angewendet werden?

Für frische oder akute Verletzungen empfiehlt es sich, wenn möglich, täglich eine Behandlung durchzuführen. In den ersten Tagen sind in der Regel 3-6 Anwendungen von EMTT ausreichend, um eine spürbare Schmerzlinderung zu erreichen.

Für Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen, Arthrose, Wundheilungsstörungen oder verzögerter Knochenheilung wird empfohlen, PEMF 2-3 mal pro Woche anzuwenden. In solchen Fällen können oft 10–15 Behandlungen erforderlich sein, um eine signifikante Wirkung zu erzielen.

Das von uns verwendete Gerät verfügt über entsprechende Programme für die verschienenen Indikationen. Die Bedienung erfolgt über unser qualifiziertes Praxispersonal.

Teilansicht des von uns verwendeten Die Spule des Extrakorporalen Magnetotransduktionstherapie Gerätes (EMTT) in der Praxis (Spule) in der Praxis

Wie ist der Ablauf einer EMTT-Therapiesitzung in der Praxis?

Zu Beginn wird in der Sprechstunde nach einer gründlichen Anamnese und Untersuchung durch einen unserer Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie die Indikation für die Pulsed Electromagnetic Field Therapy (PEMF) festgelegt. Dabei werden nicht nur die Häufigkeit der Anwendung, sondern auch das genaue Behandlungsprotokoll und die Einstellungen des Geräts festgelegt.

Die Therapie wird dann als ärztlich delegierte Leistung von unseren hochqualifizierten Mitarbeitern durchgeführt. PEMF ist schmerzfrei und wird von den Patientinnen und Patienten oft als angenehm empfunden.

Patienten, deren schmerzhafte oder verletzte Muskeln gezielt behandelt werden, können eine milde mechanische Reaktion der behandelten Muskulatur auf die PEMF-Anwendung spüren.

Während der Behandlung hören die Patienten einen starken magnetischen Impuls, der ähnlich wie ein Klicken im MRT klingt, jedoch wesentlich leiser ist. Im Gegensatz zum MRT ist bei der Anwendung von PEMF kein Gehörschutz erforderlich.

Wie lange dauert eine Therapiesitzung mit EMTT?

In unserer Praxis planen wir für jede Anwendung von EMTT ein Zeitfenster von 30 Minuten ein. Die eigentliche Anwendung dauert, je nach dem individuell für jeden Patienten gewählten Programm, etwa 20-25 Minuten.

EMTT kann auch in Kombination mit anderen Anwendungen wie der Low-Level-Lasertherapie oder fokussierten Stoßwellentherapie durchgeführt werden. Wir bemühen uns gerne, Ihre Behandlungstermine so zu arrangieren, dass mehrere Anwendungen nacheinander möglich sind.

Sicherheitshinweise für die Anwendung der Extrakorporale Magnetotransduktionstherapie (EMTT):

Die Anwendung von PEMF ist sicher und es sind keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bekannt. Dennoch sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

Bei der therapeutischen Anwendung der PEMF entstehen starke Magnetfelder von bis zu 3 Tesla – so stark wie bei einem hochmodernem MRT. Im Unterschied zum MRT ist das entstehende Magnetfeld nur sehr kurz und auf einen sehr kleinen Raum begrenzt. Trotzdem gibt es einige grundsätzliche Sicherheitsvorkehrungen bei der Nutzung der PEMF.

  • Handys und andere elektrische Geräte sollten am Eingang des Behandlungsraums abgelegt werden.
  • Große Schmuckstücke, Ringe, Ketten und Piercings sollten ebenfalls am Eingang des Behandlungsraums abgelegt werden.
  • Patienten mit älteren Herzschrittmachern oder Defibrillatoren sollten die Nutzung von PEMF vermeiden, da die elektromagnetischen Felder die Funktion dieser Geräte stören können. Neuere Modelle sind in der Regel nicht betroffen, aber im Zweifelsfall sollte der behandelnde Kardiologe konsultiert werden.
  • Schwangeren wird von der Nutzung von PEMF abgeraten, da keine ausreichenden Untersuchungen zu den Auswirkungen auf Schwangere vorliegen.
  • Kleinere Schmuckstücke oder Kleidungsstücke sind in der Regel unbedenklich. Bei Patientinnen mit Spirale zur Verhütung sollte jedoch der behandelnde Gynäkologe konsultiert werden.
  • Kinder in der Wachstumsphase sollten nicht mit PEMF behandelt werden, solange sich offene Wachstumsfugen im zu behandelnden Bereich befinden.
  • Patienten mit Epilepsie sollten keine PEMF-Behandlung im Bereich des Kopfes und der Halswirbelsäule erhalten.

Haben Sie konkrete Fragen zu Anwendung und Sicherheit der Extrakorporale Magnetotransduktionstherapie (EMTT)? Zögern Sie nicht uns in der Praxis direkt darauf anzusprechen. Wir werden selbstverständlich versuchen Ihr Anliegen so gut wie möglich zu klären.