Botox zur Behandlung der chronischen Migräne
Botox (Onabotulinumtoxin-A) ist nicht nur als ästhetisches Mittel zur Glättung von Falten bekannt, sondern spielt auch eine wichtige Rolle in der medizinischen Behandlung. Seit 2011 ist Botox in Deutschland zur Vorbeugung chronischer Migräne zugelassen. Diese Anwendung hat sich besonders bei Patientinnen und Patienten bewährt, die auf andere Therapien nur unzureichend ansprechen. Doch wie genau wirkt Botox, und warum kann es Migräne lindern?
Wie hilft Botox bei der Behandlung von Migräne?
Der Schlüssel liegt in der muskelentspannenden Wirkung des Neurotoxins. Bei einem Migräneanfall spannen sich Muskeln im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich stark an und komprimieren dabei wichtige Blutgefäße, die das Gehirn versorgen. Das führt zu Sauerstoffmangel und löst die typischen starken Kopfschmerzen aus.
Botox hemmt die Aktivierung der Muskeln, entspannt diese und verhindert die Verstärkung der Schmerzen. Gleichzeitig wird die Schmerzweiterleitung reduziert, was auch Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit lindert.

Copyright: vectorfusionart via Adobe Stock
Wer kann von einer Botox-Behandlung bei Migräne profitieren?
Die Botox-Therapie ist insbesondere für Menschen geeignet, die an chronischer Migräne leiden, also an mindestens 15 Kopfschmerz-Tagen pro Monat, davon mindestens acht Tagen mit migräneartigen Symptomen.
Voraussetzung für die Behandlung ist, dass zuvor zwei bis drei andere Migräne-Medikamente in ausreichender Dosierung und Dauer ausprobiert wurden, jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachten.
Wichtig ist auch, dass die Therapie von spezialisierten Fachärztinnen oder Fachärzten durchgeführt wird.
>>Das Wichtigste bei Botox zur Behandlung chronischer Migräne<<
Wie läuft eine Botox-Behandlung bei Migräne ab?
Die Behandlung folgt in der Regel dem sogenannten PREEMPT-Schema, das auf umfangreichen klinischen Studien basiert. Dabei werden kleinste Mengen Botox mit feinen Nadeln in bestimmte Muskelgruppen injiziert – typischerweise in der Stirn, den Schläfen, dem Hinterkopf sowie im Nackenbereich. Pro Sitzung sind rund 31 Injektionen üblich, die individuell angepasst werden können.
Was ist nach der Behandlung mit Botox zu beachten?
Die Wirkung setzt in der Regel nach 48 bis 72 Stunden ein, wenn die Muskeln spürbar entspannen und die Häufigkeit und Intensität der Migräneanfälle abnimmt. Nach der Behandlung sollte auf starke Wärme (z. B. Sauna oder Sonnenbaden) sowie intensive sportliche Aktivitäten für 24 Stunden verzichtet werden.
Wann wirkt Botox bei Migräne?
Oft reichen ein bis zwei Behandlungen, um eine deutliche Besserung zu erzielen. Die Wirkung hält meist etwa drei Monate an, weshalb die Injektionen im Abstand von drei bis vier Monaten wiederholt werden.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die Nebenwirkungen einer Botox-Therapie bei Migräne sind im Vergleich zu vielen anderen Behandlungsformen gering. Manche Patientinnen und Patienten berichten über Spannungsgefühle auf der Haut, Muskelschwäche oder Nackensteifigkeit.
In seltenen Fällen kann ein leichtes Absinken des Augenlids auftreten, das jedoch nach spätestens drei Monaten verschwindet, wenn die Wirkung von Botox nachlässt.
In sehr seltenen Fällen zeigen einige Menschen keine Wirkung auf Botox (Onabotulinumtoxin-A). Hier besteht die Option alternativ ein anderes Botulinumtoxin zu versuchen.
Schwere Komplikationen sind äußerst selten, da die injizierte Menge an Botox sehr gering ist. Um das Risiko der Bildung von Antikörpern zu minimieren, die die Wirkung von Botox reduzieren könnten, sollte zwischen den Behandlungen stets ein zeitlicher Mindestabstand von drei Monaten eingehalten werden.
Kontraindikationen bei Botox:
- Allergien gegen Bestandteile der Lösung
- Erkrankungen der neuromuskulären Signaltransduktion
- Einnahme von Antibiotika vor der Behandlung
- Infektionen im Bereich der Injektionsstellen
- Schwangerschaft und Stillzeit
Wie wirksam ist Botox bei Migräne laut Studien?
Die schmerzlindernde Wirkung von Botox bei Migräne wurde in mehreren Studien bestätigt. Besonders bekannt ist die PREEMPT-Studie aus dem Jahr 2010, in der über 1.300 Patientinnen und Patienten untersucht wurden.
Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Reduzierung der Kopfschmerz- und Migränetage sowie eine spürbare Verringerung der Schmerzintensität. Auf Basis dieser Studien wird die Behandlung in vielen neurologischen Praxen nach dem PREEMPT-Schema durchgeführt.
Welche Kosten entstehen bei einer Botox-Behandlung?
Die Kosten für eine Botox-Behandlung hängen von der benötigten Menge und der Anzahl der Injektionspunkte ab. Üblicherweise werden etwa 200 Einheiten Botox an 29 bis 31 Punkten injiziert. Vor der Behandlung kann ein detaillierter Kostenvoranschlag erstellt werden, der bei der Krankenkasse eingereicht werden kann.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Die privaten Versicherungen übernehmen die Kosten , wenn die Diagnose einer chronischen Migräne besteht: Es muss eine chronische Migräne vorliegen, die auf mindestens 15 Kopfschmerz-Tage pro Monat kommt. Zudem müssen andere medikamentöse Therapien ausgeschöpft sein. Sobald diese Kriterien erfüllt sind, steht einer Kostenübernahme in der Regel nichts im Weg.
Voraussetzungen zur Übernahme der Kosten sind:
- Es muss eine chronische Migräne vorliegen, mit min. 15 Kopfschmerz-Tagen pro Monat, davon min. 8 Tage mit Migräne.
- Zwei bis drei verschiedene Migräne-Medikamente müssen bereits erfolglos getestet worden sein – in ausreichender Dosierung und Dauer.
- Die Behandlung muss von einem Spezialisten durchgeführt werden.
Da Dr. Bunk kein Zulassung für die gesetzlichen Krankenkasse hat, können gesetzlich Versicherte die Kosten bei der Krankenkassen nicht einreichen, werden aber als Selbstzahler identisch behandelt.
Ist Botox eine sichere und nachhaltige Therapie gegen Migräne?
Ja, Botox gilt als sicher und effektiv bei der Behandlung von chronischer Migräne. Neben der geringen Nebenwirkungsrate ist besonders die deutliche Linderung der Symptome ein Vorteil für die Betroffenen. Mit der regelmäßigen Anwendung im Abstand von drei bis vier Monaten kann langfristig eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden.
Das Wichtigste bei Botox zur Behandlung chronischer Migräne
- Botox ist ein bewährtes Therapiekonzept bei Migräne
- Die Behandlung erfolgt nach dem PREEMPT-Schema
- Kostenübernahme durch die Krankenkassen bei chronischer Migräne (min. 15 Kopfschmerz-Tagen pro Monat, davon min. 8 Tage mit Migräne) und ausgeschöpfter Therapie
- geringe Nebenwirkungen
- 24 Stunden nach der Behandlung ist Wärme (Sauna, Therme, Sonne) zu meiden
- 24 Stunden keinen Sport nach der Botox-Behandlung
- Wirkeintritt 24-72 h nach der Behandlung
- oft schon eine deutliche Linderung nach 1-2 Behandlungen
- Eine Botox-Behandlung sollte mit einem zeitlichen Mindestabstand von 3 Monaten erfolgen, um die Bildung von Antikörpern zu vermeiden!
Suchen Sie einen Spezialisten für die Botox-Therapie z.B. bei Migräne in Berlin? Dann nehmen Sie gern hier Kontakt zu unserer orthopädischen Privatpraxis in Berlin-Zehlendorf auf oder buchen Sie online Ihren Termin.